Sucht aus biochemischer Sicht
Süchte werden oft als eine Art moralische Nachlässigkeit oder Schwäche seitens der Süchtigen angesehen. Diese gesellschaftliche Sicht auf Sucht ist unberechtigt und trägt nicht zur Lösung für den Süchtigen bei. Süchte werden nie durch einen fehlerhaften Verstand verursacht, sondern durch den biochemischen Zustand des Gehirns. Ebenso wie die Entstehung eines Tumors ist die Abhängigkeit von einer Substanz wahrscheinlich etwas, das jemandem aufgrund der Funktionsweise der Natur passiert. Die Funktionsweise unseres Gehirns bestimmt, was wir denken und was wir tun. Lassen Sie uns über Süchte sprechen. Es ist keine Schande, aber wir können gemeinsam etwas dagegen tun.
Süchtig von Betäubungsmitteln, auch Beruhigungsmitteln genannt?
GHB, Alkohol und Cannabis sind Substanzen, die in die Kategorie der Betäubungsmittel fallen. Diese Beruhigungsmittel werden oft zur Entspannung eingesetzt und können bei unruhigen Menschen eine süchtig machende Wirkung haben. Durch die Stimulierung der GABA-Rezeptoren entsteht eine beruhigende Wirkung, die Dopamin freisetzt. Dopamin ist unter anderem ein Belohnungsneurotransmitter, was es noch süchtig machender macht, insbesondere für Menschen, die bereits einen niedrigen Dopaminspiegel haben. Gerade für diese Menschen kann die Kombination von GABA und DHEA die Chance auf einen erfolgreichen Ausstieg aus dem Konsum dieser Suchtstoffe deutlich erhöhen. Diverse Studien (Hier und Hier) deuten darauf hin, dass die Aktivierung von GABA-Rezeptoren und die erhöhte DHEA-Konzentration statisch bessere Chancen bieten, mit Suchtmitteln aufzuhören.
Und das süchtig machende Obermaterial?
Oberstoffe sind Stimulanzien wie Koffein, Nikotin, Kokain, Amphetamine und MDMA. Ein ähnlicher Prozess spielt auch beim Obermaterial eine Rolle. Anstatt dass GABA eine große Rolle spielt, spielt Dopamin jetzt eine größere Rolle. Fast alles mit Suchtwirkung nutzt die Funktionsweise unserer Dopaminrezeptoren und den Einfluss der Reizweiterleitung im Gehirn. Auch Süchte wie Glücksspiel, Pornos und soziale Medien sowie Nahrungsmittel (Zucker) nutzen dieses System. Je empfindlicher jemand auf Dopamin reagiert (zum Beispiel Reizüberflutung, ADS/ADHS, niedrige Dopaminkonzentrationen oder Einsamkeit), desto stärker kann eine Sucht wirken. Bei der Behandlung von süchtig machendem Obermaterial kann die Kombination von DHEA und Tyrosin helfen, aber auch GABA. Tyrosin ist unter anderem ein Baustein von Dopamin.
Auch die Epigenetik spielt eine Rolle
Ein relativ neues Forschungsgebiet ist die Rolle der Genetik und Epigenetik bei Suchterkrankungen. Manche Menschen sind aufgrund ihrer vererbten Gene bereits anfälliger für Suchterkrankungen. Bestimmte Arten von Medikamenten können Gene an- und ausschalten, was als Epigenetik bezeichnet wird. Durch diesen Prozess kann ein neues Gleichgewicht der Signalstoffe entstehen, die eine Sucht verschlimmern können. Das folgende Video richtet sich an diejenigen, die Epigenetik interessant finden und ein gewisses Verständnis für biochemische Begriffe haben.
Wie kann man die Sucht stoppen?
Wir haben zuvor geschrieben, dass die Substanzen DHEA, GABA und Tyrosin dabei helfen können, das Verlangen nach Dopamin (Sucht) einzudämmen. Dies erhöht laut der oben genannten DHEA-Forschung die Chance, die Sucht mit 38% erfolgreich zu beenden. GABA hat eine zusätzliche positive Wirkung bei der Bekämpfung der Sucht bei Downdrinks und Tyrosin bei Updrinks.
Es ist bekannt, dass Psychedelika die Erfolgsaussichten deutlich erhöhen. Neben der Veränderung des Gleichgewichts der Neurotransmitter, die sehr wirksam gegen Sucht sein kann, können dadurch auch bestimmte Gene an- oder ausgeschaltet werden, wodurch die Sucht noch besser behandelbar wird. Die serotonerge Wirkung von Psychedelika erfolgt bekanntermaßen über die 5HT-Rezeptoren und somit auch BDNF Rezeptoren zur Beeinflussung der Epigenetik.
Unser Ansatz zum Thema Sucht
Bei der Trip-Therapie nutzen wir mehrere Methoden gleichzeitig. Zunächst beraten wir Sie nach Beginn eines Prozesses, welche Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel Ihnen bei der Wiederherstellung der Neurochemie helfen können. Die vorgeschlagenen Ergänzungen können daher die oben genannten oder eine Kombination sein, die für den Einzelnen besser geeignet ist. Diese Empfehlungen basieren auf der Einnahme und dem Neurotransmittertest. Bei Suchterkrankungen empfehlen wir oft, vor einer psychedelischen Sitzung einige Tage lang eine Dopamin-Entgiftung durchzuführen. Nutzen Sie etwa zwei Wochen nach Beginn eines Programms eine psychedelische Sitzung, um das Gehirn noch mehr ins Gleichgewicht zu bringen. Manchmal sind es die Erkenntnisse, die Ihnen helfen, endgültig aufzuhören. Es könnten auch die körperlichen Veränderungen im Gehirn sein, die nach einer solchen Sitzung auftreten.
Wissen Sie mehr?
Verwenden Sie die folgenden Links, um mehr darüber zu erfahren, wie die verschiedenen Elemente der Suchtbehandlung zusammenwirken, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Dopamin | Dopamin-Entgiftung | GABA | Serotonin | Psilocybin gegen Süchte