Sowohl was den Aufnahmetest zur Triptherapie betraf als auch die vielen hilfreichen Anregungen und Vorbereitungshinweise, die gute Beratung bei spezifischen Fragen, vor allem in immer kürzeren Abständen zum eigentlichen Trip-Termin, so hat die Organisationsleitung der Triptherapie meine Erwartungen weit übererfüllt. Von Anfang an wähnte ich mich in guten Händen, was wesentlich zur Reduktion meines ansonsten stark ausgeprägten Misstrauens beitrug.
Ronald hat diesen positiven Eindruck weiter verfestigen können. Bei einem zuvor anberaumtem Zoom-Meeting hatte ich die Möglichkeit, ihn persönlich kennenzulernen und letzte Bedenken auszuräumen. Wichtig war für mich dabei seine ruhige Ausstrahlung, seine angenehme Stimme, sein sympathisches Wesen, sein Einfühlungsvermögen, seine Unkompliziertheit wie auch seine vertrauensbildende Offenheit. Mit diesen bestärkenden Gefühlen sah ich der Session mit neugieriger Aufgeregtheit entgegen.
Am Tag selbst hat Ronald mich geschickt mit einigen organisatorischen Dingen und ein wenig Smalltalk abgelenkt, so dass ich entspannt der Wirkung der Droge gewahr werden konnte. Anfänglicher Schwindel, Übelkeit und Taubheitsgefühle in den Extremitäten irritierten mich zwar, Ronald gab mir jedoch jederzeit das sichere Gefühl, dass alles im grünen Bereich sei, und ich mich ganz auf die Introspektion einlassen könne. Nach kurzer Zeit wähnte ich mich dann bereits in einem völlig unbeschwerten Zustand. Einem Kind gleich schien mein Vertrauen Ronald gegenüber grenzenlos, ich hatte weder Scham- noch Schuldgefühle und fühlte mich von ihm bedingungslos akzeptiert. Dementsprechend plauderte ich ungeniert über meine schwierige Kindheit und berichtete von meinen traumatischen Erlebnissen. Etwas, worüber ich Therapeuten gegenüber selbst nach vielen Jahren nicht fähig war, offen zu kommunizieren.
Meine Beziehungsprobleme, insbesondere Angst vor Nähe, schienen wie nie existent. Eine für mich vollkommen neue Erfahrung und damit das Wichtigste, was ich aus dem Setting mitgenommen habe. Wenn diese nicht ganz meiner Erwartung entsprach, so glaube ich im Nachgang jedoch, dass durch das MDMA genau das angestoßen wurde und an die Oberfläche gelangte, was ich als Herausforderung anzugehen habe.
Meine Empfehlung ist daher, sich auf den Prozess möglichst ergebnisoffen einzulassen. Und vor allem keine Wunder zu erwarten. Die Droge ist kein Zaubermittel, das alle Probleme mit einem Mal löst. Es lässt jedoch neue Perspektiven möglich erscheinen, die es aufzugreifen gilt.
Für mich war es ein Anschub. Ich bin wieder neugieriger geworden, habe mit kleinen Schritten wieder Dinge erledigt, die ich die ganze Zeit vor mir hergeschoben habe und konnte zumindest meinem Therapeuten gegenüber mit einer für mich Kontrollmenschen neuen Offenheit begegnen. Dafür bin ich sehr dankbar, der Möglichkeit zum MDMA-Experiment in den Niederlanden, Ronald meinem vertrauensvollen Tripsitter gegenüber und dem Team von Triptherapie, die mich fürsorglich, verantwortungsbewusst und professionell begleitet haben. Sicher werde ich diesem Trip noch einen weiteren folgen lassen.
Mit herzlichen Grüßen,
Anka