Was ist Tyramin?

Tyramin ist ein Monoamin, das beispielsweise in gereiftem Käse und anderen Produkten vorkommt. Tyramin kann unter dem Einfluss von Bakterien gebildet werden. Bakterien bilden es aus der Aminosäure Tyrosin, die ein Baustein verschiedener Proteine ist. In proteinhaltigen Produkten, die gelagert oder gereift werden, erhöht sich der Tyramingehalt durch den Abbau von Tyrosin zu Tyramin. Dadurch enthält alter Käse viel mehr Tyramin als junger Käse. Andere Lebensmittelverarbeitungen, einschließlich Gärung, Gärung und Räuchern, erhöhen den Tyraminspiegel.

Tyramin – Tyramin-reduzierte Diät
Von der Aminosäure Tyrosin zu Tyramin, beispielsweise durch Bakterien

Tyramin spielt eine Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Zu viel Tyramin im Blut kann zu Bluthochdruck führen, der zu Beschwerden wie Kopfschmerzen führt. Normalerweise tritt dieses Problem nicht auf, da bestimmte Enzyme Tyramin abbauen. Diese Enzyme tragen den Sammelnamen Monoaminoxidase, abgekürzt MAO.

MAOIs

Bestimmte Medikamente hemmen die Wirkung der Monoaminoxidase. Diese klassischen oder nicht-selektiven MAO-Hemmer werden verschrieben gegen: Depressionen und Angststörungen, wenn andere Antidepressiva nicht wirken. Wenn Sie dieses Medikament einnehmen, baut Ihr Körper das Tyramin aus der Nahrung nicht ausreichend ab.

Wenn Sie Produkte, die Tyramin enthalten, in Kombination mit diesen Medikamenten zu sich nehmen, wird die Konzentration von Tyramin in Ihrem Blut zu hoch. Dadurch kann der Blutdruck in kurzer Zeit enorm ansteigen, was mit stechenden Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall einer Gehirnblutung einhergehen kann. Dies wird manchmal als „Käsereaktion“ bezeichnet. Bei nicht-selektiven MAO-Hemmern ist daher eine strikte Tyramin-reduzierte Diät einzuhalten. Der behandelnde Arzt und ein Ernährungsberater können Ihnen dabei helfen. Heutzutage gibt es auch selektive MAO-Hemmer, bei denen man bei Tyramin nicht so vorsichtig sein muss, sondern nur bei großen Mengen alten Käses.

Käse-Syndrom

Nicht nur Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen, haben nach der Einnahme von Tyramin Probleme. Manche Menschen bekommen nach dem Verzehr von Produkten, die viel Tyramin enthalten, stechende Kopfschmerzen oder einen Migräneanfall. Sie leiden unter dem sogenannten „Käse-Syndrom“. Schwierig, aber nicht gefährlich wie die Käsereaktion bei MAOI-Konsumenten. 

Befolgen Sie zur Trip-Therapie eine Tyramin-reduzierte Diät

Wenn wir empfehlen, dass Sie eine Tyramin-reduzierte Diät mit einer bevorstehenden Trip-Therapie einhalten, liegt dies an dem folgenden Prinzip. Tyramin, Serotonin, Dopamin und Psilocin sind Beispiele für Monoamine, die alle durch Monoaminoxidase abgebaut werden. Wenn Sie in den Tagen vor der Trip-Therapie viel Tyramin in Ihrer Ernährung haben, reagiert Ihr Körper und stellt mehr MAO zur Verfügung. Der höhere MAO-Gehalt korrigiert den zu hohen Tyramin-Gehalt, sodass keine körperlichen Beschwerden auftreten. Gleichzeitig senkt die erhöhte MAO-Aktivität auch sofort Ihren Serotonin- und Dopaminspiegel, was einen dämpfenden Effekt hat. Sobald Sie eine Trip-Therapie mit Psilocybin durchführen, wandelt der Körper Psilocybin in das Monoamin Psilocin um und dieses wird aufgrund des hohen MAO-Gehalts auch teilweise und schneller abgebaut. Mit einer Tyramin-reduzierten Diät sorgen wir dafür, dass die Trip-Therapie besser wirkt, da Psilocin weniger schnell abgebaut wird.

Chemische Struktur von Psilocybin, Psilocin und Serotonin – Tyramin-reduzierte Diät
Psilocin und Serotonin sind ebenfalls Monoamine, die von MAO abgebaut werden

Was enthält Tyramin?

Wir empfehlen Ihnen, in den 2 bis 3 Tagen vor der Trip-Therapie auf einige Produkte zu verzichten.

Hier unsere Ratschläge zur Ernährung:

  • Obstarten: Keine Einschränkung
  • Gemüse: Kein Sauerkraut
  • Kräuter: Ohne Süßholz, Johanniskraut und Ginseng.
  • Fleisch: Kein rohes, geräuchertes oder mit Käse zubereitetes Fleisch und Fisch.
  • Aufschnitt: Kein Aufschnitt und verarbeitetes Fleisch
  • Milchprodukte: Kein Käse, keine Rohmilch
  • Meeresfrüchte: Kein Trassie
  • Hinweise: Keine Einschränkung
  • Brot: Kein Sauerteigbrot
  • Sojaprodukte: Kein Tempeh, Sojasauce (Ketjap), Fischsauce, Tamri- und Worcestershire-Sauce
  • Trinken: Kein Kräutertee mit Johanniskraut und/oder Süßholz.
  • Alkoholische Getränke. Keine alkoholischen Getränke.
  • Hefe: Ohne Marmite, Tartex, Bierhefe, Brotgetränk und Maggi.
  • Fertiggerichte: Nicht frische Mahlzeiten werden nicht empfohlen. Auch eigene Reste sollten schnell abgekühlt und innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden.

Essen Sie so wenig verarbeitete Lebensmittel wie möglich und greifen Sie immer zu den frischesten Produkten. Die Zubereitung eigener Lebensmittel aus frischen Produkten ist in mehrfacher Hinsicht viel gesünder und trägt zu einer allgemeinen Verbesserung Ihrer (psychischen) Gesundheit bei.

Andere Dinge für die Reisesitzung

In den zwei Wochen vor der Trip-Therapie sollten keine Medikamente eingenommen werden. Der Konsum von MAO-Hemmern und anderen psychoaktiven Medikamenten sollte zunächst reduziert werden, außerdem ist es besser, im Vorfeld der Reise nicht zu rauchen.

Weitere Informationen dazu über den Link Medikamente in Kombination mit Trip-Therapie und warum ein Ausschleichen sinnvoll ist.